Ex-DHB-Präsident Bernhard Bauer vollendet 75. Lebensjahr
Bernhard Bauer, der achte Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB) und Vorgänger des amtierenden Präsidenten Andreas Michelmann, vollendet am heutigen Freitag, den 14. November 2025, sein 75. Lebensjahr.
Bernhard Bauer hatte im Jahre 2013 den Gummersbacher Ulrich Strombach nach dessen 15-jähriger Amtszeit abgelöst. Bauer beendete seine Präsidentschaft beim DHB am 22. März 2015 nach zwei Jahren mit vorzeitigem Rücktritt.
Unter Bernhard Bauer beschloss das DHB-Präsidium u.a. weitreichende Strukturreformen wie die Besetzung der Stelle eines hauptamtlichen Generalsekretärs. Später wurden daraufhin weitere zeitgemäße Entwicklungsschritte in der Verbandspolitik eingeleitet z.B. mit Schaffung eines mehrköpfigen hauptamtlichen Vorstandes und dem ehrenamtlichen Präsidium, das heute neben repräsentativen Aufgaben in erster Linie Kontrollpflichten im Sinne eines Aufsichtsrates gegenüber dem Vorstand wahrnimmt.
Bernhard Bauer ist in Neckarsulm geboren und stand bereits als C-Jugendlicher im Tor seines Heimatvereins SG Neckarsulm, wo er mit 18 Jahren als Stamm-Torwart zur I. Mannschaft gehörte und parallel als Jugendtrainer tätig war. Im Jahre 1976 wechselte er zur TSG Oßweil, die gerade in die zweiteilige Bundesliga aufgestiegen war. Ein Jahr später zog es ihn zum TV Neuhausen/Erms in die neu eingerichtete einteilige Bundesliga. Über den Regionalligisten TV Kornwestheim ging es für Bernhard Bauer 1982 noch einmal für zwei Jahre in die Bundesliga bei Frisch Auf Göppingen, wo er Platz fünf und sieben belegte. Danach war der Torhüter bis zum Ende seiner Laufbahn im Jahre 1987 wieder bei seinem Heimatverein SG Neckarsulm aktiv.
Während seines Studiums der Rechtswissenschaft an der Universität Tübingen wurde Bauer mit der Uni-Auswahl u.a. Deutscher Hochschulmeister und spielte in der Studenten-Nationalmannschaft des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (adh): „Bernhard Bauer glänzte als herausragender Torhüter der Tübinger Uni-Mannschaft: immer fokussiert und diszipliniert, ein absoluter Teamplayer wie später als Funktionär. In besonderer Erinnerung ist uns aber auch sein für damalige Verhältnisse untypischer kurzer Haarschnitt in Erinnerung geblieben“, blickt der damalige Uni-Coach und heutige Bielefelder Sportsoziologe Prof. Dr. Klaus Cachay auf gemeinsame Tübinger Uni-Zeiten in den 1970er Jahren mit Bernhard Bauer zurück. Cachay war u.a. selbst mit Frisch Auf Göppingen Deutscher Meister und später viele Jahre für die Handball-Bundesliga im Ausschuss für die Vergabe des Jugendzertifikats tätig.
Der Jurist Bauer machte beruflich Karriere als politischer Beamter des Landes Baden-Württemberg und wirkte zuletzt von 2002 bis 2008 im Rang eines Ministerialdirektors im Sozialministerium und im Ministerium für Umwelt bzw. Umwelt, Naturschutz und Verkehr. Von 2002 bis 2008 war Bernhard Bauer ehrenamtlicher Präsident des Handballverbandes Württemberg (HVW), anschließend wurde er dessen Ehrenpräsident. Der HVW ist eine der Vorgängerorganisationen des heutigen Baden-Württembergischen Handball-Verbands (BWHV), der am 01. Juli 2025 mit Sitz in Freiburg gegründet wurde: „Bernhard Bauer setzte als Präsident des HVW wichtige Akzente für die Modernisierung des Verbandes. Er professionalisierte die Arbeit der Geschäftsstelle, förderte den Austausch zwischen Vereinen und Verband und gründete mit dem Verein der ‘Freunde und Förderer des Handballs in Württemberg’ eine tragfähige Basis zur Unterstützung des Breitensports“, erinnert sich DHB-Vizepräsident Hans Artschwager und Bauers Nachfolger als HVW-Präsident. In seiner Gratulationsadresse zum 75. Geburtstag würdigt Hans Artschwager Bauer „als einen Menschen, der stets das große Ganze im Blick hat: den Sport, die Gemeinschaft und die Freude am Spiel“.
Da passt es sehr gut, den Jubilar, dem 2013 das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde, anlässlich seines Ehrentages selbst zu Wort kommen zu lassen … wie schrieb der Autor Bernhard Bauer doch neulich in der Verbandschronik „77 Jahre HVW: 1948-2025“ in seinem Beitrag über „Ehrenamtliches Engagement als Basis für Erfolge“ an einer Stelle: „Wir alle wissen doch aus eigenem Erleben, dass in den Vereinen der Boden so bereitet wird, damit eine Saat aufgehen kann und reife Früchte bringt. Viele von uns erinnern sich sehr gerne an diejenigen, die uns trainiert, zu Spielen oder Turnieren gefahren, die mit uns gelacht und geweint haben. Menschen, die sich um mehr als um sich selbst gekümmert haben. Menschen, die dazu beigetragen haben, dass wir auf dem Platz oder in der Halle Freundschaften fürs Leben schließen konnten“.
Die gesamte Handballfamilie gratuliert ihrem Ex-Präsidenten Bernhard Bauer sehr herzlich zum 75. Geburtstag und wünscht ihm weiterhin viele gesunde und glückliche Lebensjahre und ebenso viel Freude beim Handball mit alten und neuen Freundschaften!
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann