DHB U17: Souveräner Durchmarsch ins Halbfinale

  29.10.2025    Leistungssport
Männliche U17 schließt die Gruppenphase bei der Weltmeisterschaft mit einem 44:22-Sieg über Argentinien ab und trifft im Halbfinale am Donnerstag auf Katar. Alle sechs BWHV-Akteure mit Einsatzzeiten und Torerfolgen.

Schon vor dem dritten und letzten Vorrundenspiel stand die deutsche U17-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Marokko mit deutlich mehr als einem Bein im Halbfinale, am Dienstag hat die DHB-Auswahl gegen Südamerika-Meister Argentinien auch die letzten theoretischen Minimalst-Zweifel aus dem Weg geräumt. Durch den 44:22 (21:11)-Erfolg schließt das Team von Jochen Beppler, Finn Lemke und Carsten Klavehn die Gruppenphase mit dem Optimum von sechs Punkten und einem außergewöhnlichen Torverhältnis von + 86 als überlegener Sieger ab. „Wir sind happy über den Gruppensieg. Heute können wir uns darüber freuen, ab Mittwoch beginnt aber die Vorbereitung auf das Halbfinale", so Beppler.

Gegen den stärksten Gruppengegner war die deutsche Mannschaft von der ersten Minute an hellwach. Sie nutzte ihre Chancen mit hoher Effizienz (78 Prozent aller Würfe in der ersten Halbzeit saßen) und stand in der Verteidigung sicher. In den ersten Minuten riss der Berliner Leo Nowak im linken Rückraum das Spiel an sich, schaffte immer wieder Durchbrüche und erzielte in den ersten zwölf Minuten fünf der zehn deutschen Treffer. Indem die Deckung vor Tobias Dengler vom THW Kiel zwischen der 14. und 24. Minute ohne Gegentor blieb, stand schnell ein Zehn-Tore-Unterschied zu Buche (15:5, 19.). Als Reaktion darauf zogen die Argentinier bereits ihre zweite Auszeit, sie nahmen die Partie mit einer Manndeckung als Überraschungs-Maßnahme wieder auf. Auch dagegen fand der EYOF-Silbermedaillengewinner gute Lösungen und fand weiterhin die Lücken. „Das Ergebnis täuscht etwas darüber hinweg, dass Argentinien der bislang beste Gegner war. Sie haben uns taktisch vor einige unterschiedliche Aufgaben gestellt. Unser Team hat sich gegen die unterschiedlichen Abwehr-Formationen und in den Unterzahl-Situationen sehr fokussiert gezeigt. Argentinien hat uns einiges an Flexibilität abverlangt. Das wird im weiteren Turnierverlauf noch wichtig sein", so Beppler.

Für Argentinien stand noch einiges auf dem Spiel. Im Kampf um die Position des besten Gruppenzweiten hatte man vor der Partie einen Vorsprung 15 Treffern gegenüber Katar. Das Polster schwand immer mehr, weil Deutschland treffsicher blieb und den gegnerischen Positionsangriff unverändert gut kontrollierte. Von den elf Gegentoren bis zur Pause fielen nur sieben aus dem Spiel heraus, hinzu kamen vier Siebenmeter. Ohnehin standen Strafwürfe hoch im Kurs; am Ende waren es 13 für Deutschland und 9 für Argentinien, was auch zeigte, dass die Deckungsreihen die Räume doch das eine oder andere Mal zu spät schlossen.

Der Vorteil der Albiceleste im Fernduell mit Katar war nach einer Dreiviertelstunde beim Stand von 31:15 das Team von Beppler, Lemke und Klavehn in einen Rückstand gekippt. Tobias Dengler verhinderte mit zwei parierten freien Würfen vom Kreis, dass der Gruppenzweite im Kampf um Halbfinal-Einzug noch einmal ins Spiel kam. Der Gruppensieg war somit sicher, so lautete das letzte Ziel, als bester Erster in die Vorschlussrunde zu gehen. Gewollt, geschafft! Zweimal Leo Nowak, mit 17 erfolgreichen Abschlüssen Spieler des Spiels, und ein Gegenstoß von Tim Löhr brachten ein finales Vorrunden-Torverhältnis von +86 – zwei Treffer besser als Spanien. Über dieses erreichte Zwischenziel freute sich auch Chef-Bundestrainer Nachwuchs Michael Schweikardt: „Unsere Mannschaft hat auch gegen den stärksten Gruppengegner eine sehr souveräne Leistung gezeigt und unterschiedliche Abwehrsysteme erfolgreich bespielt. Besonders hervorzuheben ist sicherlich die Leistung von Leo Nowak."
Die beiden Halbfinals finden am Donnerstag statt. Deutschland wird auf den besten Zweiten treffen, und zwar die Mannschaft Katars. Brasilien gewann am Dienstagabend zwar mit 37:28 gegen die USA, aber nicht hoch genug, um das katarische Torverhältnis einzuholen.

Deutschland: Tobias Dengler, Kim Hüter – Friedrich Henselek (4), Julius Pöthke (3), Leonard Volk (6/3), Löhr (1), Akkoc (1), Eisend (2), Elze, Nowak (17/3), Gaugisch (3/1), Hahn (1), Strobel (6/2), Anschütz, Detlefsen.

Quelle: handball.net
Foto:  IHF/kolektiff images/Sasa Pahic Szabo