Regionalliga-Bericht Männer: Weinstadts Festung hält auch gegen Weinsberg, Steißlingen mit Last-Second-Ausgleich
TSB Schwäbisch Gmünd vs. TV 1893 Neuhausen/E. 38:32 (20:14)
Ohne den verletzten Spielmacher Tom Abt mussten die Jets aus Schwäbisch Gmünd das vorletzte Heimspiel des Jahres gegen den TV Neuhausen bestreiten. Doch die Mitspieler spragen für den Dreh- und Angelpunkt im Angriff des TSB toll in die Bresche und kompensierten seinen Ausfall bravourös: Bis zum 11:10 hatten die Hausherren zwar noch Mühe mit dem TVN, ein Lauf auf 18:12 (uns insbesondere fünf Treffer in Folge von Niklas Burtsche) ließen das Pendel aber in Richtung des Heimteams ausschlagen.
In der zweiten Hälfte kämpfte sich der TVN noch einmal heran, stellte durch Manuel Bauer den 24:23-Anschlusstreffer her, doch die Hausherren hatten die richtige Antwort wieder parat und zogen auf 29:24 davon. Bis zum Ende blieb der Favorit nun konstant und konnte letztlich ungefährdet zwei Punkte einfahren. TSB-Trainer Aaron Fröhlich zeigte sich nach Schlusspfiff zufrieden: „In dieser Konstellation war es eine sehr gute, wenn nicht sogar herausragende Leistung. Dass wir zwischendurch viele Chancen vergeben und den Gegner so nahe herankommen lassen, darf uns nicht passieren. Doch wir haben uns wieder aufgerafft und das Spiel in eine sichere Bahn gelenkt.“
MTG Wangen vs. TVS 1907 Baden-Baden 24:37 (9:15)
Der TVS beendet die Regionalliga-Hinrunde im letzten Spiel des Jahres mit einem ungefährdeten 37:24(15:9)-Sieg bei der MTG Wangen und bestätigt dabei die aktuell gute Form. Es war der dritte Sieg in Folge, mit dem der fünfte Platz behauptet wurde.
Nach dem 4:4 zog der TVS auf 7:4 weg und vergrößerte in der Folge den Abstand kontinuierlich. Beim Gang in die Kabinen war beim Spielstand von 15:9 fast schon die Vorentscheidung gefallen. Nach dem Wechsel spulten die Gäste unter der Regie des überzeugenden Spielmachers Maximilian Vollmer routiniert ihre Abläufe herunter - mit den Paraden der Torhüter Andreas Uttke und Dominik Merz in der Hinterhand. Zwar gab Wangen nie auf, kam allerdings auch nicht mehr gefährlich heran. Beim 27:17 (45.) betrug der Vorsprung erstmals zehn Tore, am Ende waren es 13 Treffer Unterschied.
SG Weinstadt vs. TSV 1866 Weinsberg 27:26 (12:12)
Unglaubliche Spannung bot sich den Zuschauern am Samstag in Weinstadt! Über die gesamte Spielzeit konnte sich ein Team auf mehr als zwei Tore absetzen und die Führung wechselte ständig hin und her. Beide Teams schenkten sich nichts und lieferten sich einen erbitterten Kampf. Beim Stand von 25:25 nahm TSV-Trainer Edin Hadzimuhamedovic seine letzte Auszeit und schwor sein Team auf die Crunchtime ein.
Zunächst brachte SG-Rechtsaußen Henning Richter seine Farben aber mit 26:25 in Führung, der vierfache Torschütze Jonas May glich für den TSV aber eine Minute vor Schluss aus. Im folgenden Angriff sah Samuel Schmid nach einem zu harten Einsteigen eine Zeitstrafe und die SG bekam zudem einen Siebenmeter zugesprochen: Diesen vollstreckte Tom Kuhnle mit seinem insgesamt fünften Treffer und sorgte für großen Jubel auf den Rängen. Doch ein letzter Angriff bot sich den Gästen aus Weinsberg noch. Aufgefüllt mit dem sechsten Feldspieler rannte der TSV an, aber die Weinstädter Deckung hielt Stand und Marius Oesterle entschärfte den letzten Wurf. Und auch der zugesprochene Freiwurf fand nicht sein Ziel und so brachen anschließend alle SG-Dämme.
Somit bleiben die Waschbären zuhause verlustpunktfrei und stellen ihr Punktekonto auf 19:11 Zähler. Weinsberg muss die vierte Saisonniederlage hinnehmen und muss im Aufstiegsrennen einen kleinen Dämpfer hinnehmen.
HSG Willstätt/Hanauerland vs. HSG Ostfildern 35:32 (18:16)
Mit einem emotionalen 35:32 (18:16)-Heimsieg gegen die HSG Ostfildern verabschiedete sich die HSG Willstätt-Hanauerland erfolgreich in die Weihnachtspause und bleibt in der Regionalliga weiter ganz vorne dabei.
Vor allem A-Jugend-Spieler Aron Zimmermann drückte dem Spiel seinen Stempel auf und war mit sechs Treffern mit entscheidend für den Heimsieg. Der Jungspund, der den erkrankten Toptorjäger Lennart Cotic auf Halblinks ersetzte, eröffnete die Partie mit zwei schnellen Treffern und setzte damit das erste Ausrufezeichen des Abends. Neben dem überragenden A-Jugendspieler hatte die HSG Willstätt-Hanauerland in der entscheidenden Phase noch einen weiteren Trumpf: Torwart Gunter Zölle. Der Routinier kam Mitte der zweiten Hälfte ins Spiel und wurde in der Crunchtime zum echten Rückhalt. Mit wichtigen Paraden nahm er den Gästen den Wind aus den Segeln.
„Er hat uns die Punkte gesichert“, lobte Trainer Michael Bohn, der insgesamt von einem „Riesenfight“ sprach: „Die Jungs wollten diesen Sieg unbedingt.“
TuS Steißlingen vs. VfL Waiblingen 30:30 (16:17)
Im wichtigen Duell der Tabellennachbarn lieferten sich der TuS Steißlingen und der VfL Waiblingen am Samstagabend einen hart umkämpften Thriller, der mit einem gerechten 30:30-Unentschieden endete.
Die dramatische Schlussphase gipfelte in einer unglaublichen Aktion des TuS. 25 Sekunden vor Schluss hatte Steißlingen die Chance auf den Ausgleich. Zunächst wurde eine freie Torchance vergeben und der Abpraller landete beim Rechtsaußen der Waiblinger.
Was dann folgte, war ein Akt des unbedingten Willens: Daniel Weber schirmte den Pass auf den Außenspieler hervorragend ab, fing den Ball in einer blitzschnellen Reaktion ab und vollendete den Gegenstoß mit einem sensationellen Wurf aus einem nahezu Nullwinkel von Linksaußen zum umjubelten 30:30-Ausgleichstreffer!
TV Plochingen vs. SG Heddesheim 31:32 (15:15)
Vor einer Woche noch mit einem Treffer verloren, drehte die SG Heddesheim am Samstag den Spieß um und gewann denkbar knapp beim Vorletzten aus Plochingen. Beim 23:19 in der 42. Spielminute deuteten viele Zeichen auf einen Heimsieg hin, doch die Gäste kämpften sich wieder heran und übernahmen rund zehn Minuten später die Führung.
In einer spannenden Endphase war es Philipp Badent, der seinen Gegenspieler mit einer schönen Wurftäuschung ins leere laufen ließ und anschließend zum 31:32 einwarf. Die Hausherren legten direkt den grünen Karton auf den Zeitnehmertisch und besprachen ihre Taktik für den letzten Angriff. Doch SG-Keeper Cedric Ehret vereitelte mit einer starken Parade den Ausgleich und so war die Freude auf der Gästeseite riesengroß, während die Enttäuschung den TVP-Akteuren ins Gesicht geschrieben stand.
Für beide Teams steht nun die Winterpause an, bevor im neuen Jahr wieder angegriffen wird.
TSV Heiningen 1892 vs. HC Neuenbürg 2000 39:34 (18:14)
Am vergangenen Samstag Abend konnten die Staren des TSV Heiningen einen nie gefährdeten Heimsieg gegen die Gäste aus Neuenbürg einfahren. Dabei galten die Gäste als regelrechter Angstgegner denn, in der jüngsten Vergangenheit gingen die Staren selten mit etwas Zählbarem aus der Partie. Drei Minuten vor Spielende stand es bereits 39:30, ehe die Heininger es vollends austrudeln ließen und die Neuenbürger noch etwas Ergebniskosmetik zum Endstand betreiben konnten.
Mit wieder einmal 39 geworfenen Toren sind die Offensivkünstler der Staren auch beim letzten Hinrundenspiel wieder das Maß der Dinge gewesen und sind perfekt eingestimmt, wenn es kommenden Samstag zum Rückrundenauftakt und letzten Spiel des Handballjahres 2025 geht. Zu Gast wird hierbei die TSV Blaustein sein. Neuenbürg geht nun in die verdiente Winterpause, bevor das erste Spiel des Jahres sie zur HSG Willstätt/Hanauerland führt.
HSG Albstadt vs. TSV 1899 Blaustein 44:29 (25:16)
Mit dem Sieg am Donnerstagabend hat die HSG Albstadt die Tabellenführung übernommen und mit dem Heimerfolg über Blaustein diese Position untermauert.
Gegen Schlusslicht Blaustein gelang dem Team von Andreas Wendel ein „Start-Ziel-Sieg“, von Beginn an dominierten die Hausherren und zogen schnell auf 8:4 davon. Bis zum Pausenstand wollte offensiv weiterhin fast alles gelingen und so traf Noa-Gabriel Alilovic mit dem Buzzer zum 25:16. In der zweiten Hälfte blieb das Spiel unverändert und Albstadt konnte munter durchwechseln. Insgesamt 14 verschiedene Torschützen sprechen für eine tolle Teamleistung, Gregor Thomann konnte mit neun Torerfolgen etwas herausstechen. Albstadt geht somit mit 23:7 Zählern in die Pause, der TSB Schwäbisch Gmünd kann am kommenden Wochenende punktemäßig gleichziehen.
Foto: Ralf Titzmann
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