DHB U19: Mit guter Stimmung und Selbstvertrauen geht’s zur EM
Über das erste Juli-Wochenende schwitzte der 16-köpfige Kader noch beim abschließenden Vorbereitungslehrgang in Großwallstadt, zu Beginn der Woche reiste man dann von Frankfurt aus nach Podgorica, wo in Vorrundengruppe D mit den Partien gegen Spanien (9. Juli, 17 Uhr), Rumänien (10. Juli, 17 Uhr) und die Färöer-Inseln (12. Juli, 14.30 Uhr) die ersten drei Aufgaben warten. „Die Leistungsdichte bei der Europameisterschaft ist groß, wir treten in einer starken Gruppe an“, blickt Trainer Christopher Nordmeyer voraus.
Die DHB-Auswahl der Jahrgänge 2006 und 2007 hat auf dem langen Weg vom ersten Auswahlprozesses bis hin zur letzten EM-Vorbereitung zahlreiche Mannschaften aus der absoluten Weltspitze bespielt: Ungarn, Dänemark und zuletzt beim Vier-Nationen-Turnier in Malaga Frankreich sowie Spanien. Der Turniersieg im Land des amtierenden U18-Weltmeisters gab dem Team viel Selbstbewusstsein. „Wir sind zum jetzigen Stand sehr zufrieden. Es gab mehr Siege als ich eingeplant hatte“, sagt Nordmeyer, der gemeinsam mit seiner Co-Trainerin Nadine Große, Torwarttrainerin Clara Woltering und Sportpsychologin Katja Schülke für die Mannschaft verantwortlich ist.
Spanien wurde mit neun Toren Unterschied geschlagen – eine vielversprechende Generalprobe für die DHB-Auswahl, wenngleich Nordmeyer auch weiß: „Beide Mannschaften haben noch Pfeile im Köcher. Spanien wird sich etwas zurechtlegen.“ Direkt zum Vorrundenauftakt stehen sich beide Mannschaften schon wieder gegenüber. „Wir wissen, dass es schwierig wird, ein zweites Mal so zu spielen wie in Malaga“, so Nordmeyer, der dem EM-Auftakt viel Bedeutung für den weiteren Turnierverlauf beimisst. „Wenn wir gegen Spanien gewinnen, sind uns nach oben keine Grenzen gesetzt. Nach einer Niederlage dürfte man wohl kein weiteres Spiel verlieren, um eine gute Ausgangsposition für die K.o.-Spiele zu haben. Aber auch das traue ich uns zu.“
Der zweite Gruppengegner aus Rumänien belegte bei der U18-WM vor einem Jahr Platz 17. Nordmeyer rechnet mit einer robusten, harten Verteidigung und einem zweikampfstarken Gegner. „In Zweikämpfen werden wir scheitern. Wir müssten aber in der Lage sein, Rumänien mit unseren taktischen Mitteln vor Herausforderungen zu stellen.“
Wie die Färöer-Inseln qualitativ einzuschätzen sind, kann der DHB-Trainer noch nicht genau abschätzen. „Es gibt nicht viel Videomaterial von der Mannschaft. Es ist gut für uns, dass wir erst als Drittes gegen sie spielen und somit die Möglichkeit haben, sie zweimal zu beobachten.“
Nach dem gewonnenen Vorbereitungsturnier und nur kleinen, handelsüblichen Blessuren ist die Vorfreude groß. „Wir haben eine tolle Stimmung im Team und verstehen uns auf dem Feld genauso gut wie daneben“, sagt Rückraumspielerin Emma Niemann vom TV Hannover-Badenstedt. „Bei der EM versuchen wir auf jeden Fall gut reinzukommen.“ Die Erinnerungen daran, wie das gegen Spanien funktionieren kann, sind noch ganz frisch.
Das DHB-Aufgebot für EM in Montenegro: Lena Lindemann (Bergischer HC), Lilly Janßen (VfL Oldenburg), Aylin Bornhardt (SG Schozach-Bottwartal/ Frisch Auf Göppingen), Laura Klocke (HC Leipzig), Jana Walther (HC Leipzig), Elies Mertens (Spreefüxxe Berlin), Lara Däuble (SG Schozach-Bottwartal/Frisch Auf Göppingen), Marleen Kern (1. FSV Mainz 05), Aida Mittag (Buxtehuder SV), Hannah Gutzeit (HSV Solingen-Gräfrath), Ruslana Litvinov (HSG Blomberg-Lippe), Marlene Tucholke (HC Leipzig), Emma Niemann (TV Hannover-Badenstedt), Lara Müller (BVB Dortmund), Chiara Rohr (TV Hannover-Badenstedt), Lilly Glimm (HC Leipzig).
Quelle: handball.net
Foto: DHB